Behandlungsablauf

Genügend Zeit, Ruhe und Vorbereitung

Eine Behandlung mit traditioneller Chinesischer Medizin (TCM) unterscheidet sich im Ablauf wesentlich von jenem der Ihnen bekannten Schulmedizin. Darum ist es auch empfehlenswert, für den Besuch bei mir etwas mehr Zeit einzurechnen.

Für die erste Sitzung (Anamnese – Untersuchung – Auswertung vorliegender ärztlicher Befunde – Diagnosesicherung – Festlegung der Therapiebausteine) sollten sie sich ca. 1½ Stunden frei halten. Wenn Sie sich einige Minuten vor dem eigentlichen Termin bei mir einfinden, hat dies eine positive Auswirkung: Zur Ruhe kommen – Normalisierung von Puls und Blutdruck - die Pulsdiagnose wird erleichtert.

Um die Zungendiagnose nicht zu beeinflussen, sollten Sie in der Stunde vor der Sitzung auf Kaffeegenuss und färbende Lebensmittel verzichten. Essen Sie nicht zu üppig, kommen Sie aber auch nicht mit leerem Magen.

Damit ich mir ein klares Bild Ihrer bisherigen Krankengeschichte machen kann, bringen Sie bitte eine Liste Ihrer Medikamente, Röntgenbilder o. ä., Laborbefunde und ärztliche Befunde mit. Setzen Sie keinesfalls die Ihnen verschriebenen Medikamente ab.

Gespräch und Anamnese

Vor Ihrer ersten Behandlung mit TCM erfasse ich Ihren aktuellen Gesundheitszustand nach westlichen und chinesischen Diagnostikbausteinen. In einem ausführlichen Erstgespräch besprechen wir Ihre Beschwerden, Erkrankungen und Anliegen. Hierfür nehme ich mir ausreichend Zeit.

Je nach Befund wähle ich für Sie nach den Prinzipien der TCM die optimale Therapieform und erstelle einen an Sie angepassten Therapieplan. Falls erforderlich veranlasse ich zusätzlich ergänzende schulmedizinische Untersuchungen.

Auf das Erstgespräch folgt in weiteren Terminen die Behandlung.

Chinesische Diagnose

Wie in der westlichen Medizin bildet die Diagnose in der Chinesischen Medizin eine verbindliche Therapieanweisung, die für eine erfolgreiche Behandlung zwingend notwendig ist. Die praktische Erhebung der Diagnose erfordert gründliche Kenntnisse der chinesischen Medizintheorie, der diagnostischen Zeichen, der Zungen- und Pulsdiagnostik sowie der funktionellen Diagnostik der chinesischen Medizin:

Konstitution: „Was ist das für einer“

Jeder Mensch wird in einer für ihn angelegten Grundkonstitution geboren, in der er in aller Regel auch verbleibt. Diese Grundkonstitution ist durch viele Kriterien (Sprache, Gestik, Mimik, Verhalten, Geruch uvm.) eindeutig zu erkennen – „Das innere Wesen entspricht den äußeren Merkmalen“

Agens: „Was wirkt denn da?“

Die Frage nach dem Agens bestimmt das Wesen der Symptomatik. Es werden äußere, innere und neutrale Agenzien (pathogene Faktoren) unterschieden, deren Eigenschaften man vor allem durch Fragen nach subjektiven Empfindlichkeiten erkennt, wie beispielsweise:

  • „Sind sie eher gegen Zugluft oder gegen Kälte empfindlich?“
  • Fühlen Sie sich im heißen Klima oder eher im Winter wohl?“

Hierbei ist ganz klar die Frage nach den Modalitäten der Beschwerden wichtig, wie man sie ebenfalls aus der Homöopathie kennt.

Orbis: „Diagnostisch relevante Zeichen“

Orbes (Funktionskreise) werden nach klassischen Verständnis der chinesischen Medizin definiert als Gruppe diagnostisch relevanter Zeichen. Sie deuten auf den funktionellen Zustand einer Leibinsel (Organregion) hin. Der Zustand der Organregion korrespondiert mit dem funktionellen Zustand eines Meridians. Diese Zeichen werden erst verständlich wenn Sie mit einer Symptomausprägung je nach vegetativen Funktionstendenzen (Sympathikus – Parasympathikus) und deren Botenstoffen und Hormonen (Adrenalin, Blutzucker, Cortisol, Serotonin, Insulin, Cholin…) in Zusammenhang gebracht werden.

Leitkriterien: „Bewertung der Funktionen“

In der chinesischen Medizin geben Leitkriterien Aufschluss über definierte Schlüsselsymptome und den Zustand der Gesamtregulation des Körpers:

1. LK: funktioneller Zustand des „Qi“ Repletio (Fülle)/Depletio (Leere)
2. LK: Zustand des „Xue“ Calor (Hitze)/Algor (Kälte)
3. LK: Zustand der Abwehrschichten Extima (Oberfläche)/ Intima (Innere)
4. LK: Zustand des „Yin“ (Körpergrundsubstanz oder „Yang“ (Funktionsentfaltung)

Das Verständnis aller Diagnosebausteine (incl. Puls- und Zungendiagnose) ist unbedingt erforderlich um die Symptome eines Patienten vollständig zu erfassen und in ihrer Gesamtheit zu verstehen. Nur auf Basis dieser Diagnose ist es möglich eine erfolgreiche Therapieanweisung zu entwickeln.

Behandlung

Um Sie möglichst umfassend, wirkungsvoll und im Sinne Ihrer Gesundheit zu behandeln, biete ich das gesamte Spektrum an TCM-Methoden an.

Die Zahl und Häufigkeit der Behandlungssitzungen kann variieren und wird individuell angepasst. Akute Symptome und Beschwerden sind in der Regel mit weniger Konsultationen zu behandeln als chronische Erkrankungen. Eine Behandlungsserie umfasst durchschnittlich acht bis zehn Sitzungen zu je etwa 60 bis 75 Minuten.

Die Behandlungsintervalle variieren ebenfalls, je nach Symptomatik und ob es sich um akute oder chronische Beschwerden handelt oder die Sitzungen gar nur noch zur Erhaltung des Gesundheitszustandes dienen. Üblich sind ein bis zwei Mal pro Woche. Die Behandlung mit TCM lässt sich grundsätzlich sehr gut mit schulmedizinischen Methoden kombinieren. Für Ihre Fragen zu diesem Thema stehe Ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Miteinander von Ost und West zum Wohle des Patienten

Der immer größer werdende Bedarf nach neuen medizinischen Lösungen spiegelt sich nicht nur in repräsentativen Umfrageergebnissen, sondern auch in der steigenden Zahl der Patienten, die Fach-Praxen für Traditionelle Chinesische Medizin aufsuchen, um akute Erkrankungen aber auch viele chronische Leiden nach neustem Kenntnisstand behandeln zu lassen.

Ich betrachte die Methoden der chinesischen Medizin als sinnvolle und wirkungsvolle Ergänzung der Ihnen bekannten und vertrauten Schulmedizin. Beide Richtungen verfügen über spezifische Eigenschaften und Stärken, die im Sinne der Gesundheit der Patientinnen und Patienten jeweils einzeln oder in Kombination eingesetzt werden müssen.

Gerade aber bei chronischen Erkrankungen oder im Bereich der Schmerztherapie gilt die chinesische Medizin als hochwirksame Heilmethode, die jedem Patienten zur Verfügung stehen sollte.

Behandlungskosten - Kostenerstattung:

Die Abrechnung meiner Leistungen erfolgt nach der Gebührenordnung für Heilpraktiker (GebüH). Eine Übernahme der Behandlungskosten erfolgt in der Regel bis zu einem bestimmten Rahmen durch private Krankenversicherungen (PKV) und private Krankenzusatzversicherungen. Weiterhin ist eine Übernahme der Behandlungskosten durch die sog. Beihilfe gesichert.

Von den gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) werden nach derzeitiger Rechtslage meistens keine Behandlungen erstattet. Ich empfehle daher den Abschluss einer privaten Krankenversicherung, die von vielen Krankenversicherungen kostengünstig angeboten wird. Weitere Informationen sind in der Praxis erhältlich.

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