Kräuterheilkunde – in China das wichtigste Behandlungsverfahren

Die Arzneitherapie ist in China ein ganz wichtiger Bestandteil der TCM - im Westen wird dieses Therapieverfahren momentan noch zu wenig wahrgenommen. Gerade bei chronischen Erkrankungen ist sie in vielen Fällen unerlässlicher Bestandteil der traditionellen chinesischen Therapie und wesentlich effektiver als die alleinige Anwendung von Akupunkturnadeln.

Pharmakologie – Arzneimitteltherapie abgestimmt auf ihre Bedürfnisse

Die chinesische Arzneimitteltherapie arbeitet vorrangig mit Bestandteilen getrockneter Heilkräuter Wurzel, Rinde, Blüten, Stengel, Blätter). Aus der Vielzahl der einzelnen Pflanzen wird entsprechend der chinesischen Diagnose individuell für jeden Einzelnen eine Rezeptur erstellt.

Die Heilkräuter für diese Rezepturen werden in speziellen TCM Apotheken, die durch strenge Kontrollen eine Arzneimittelqualität nach westlichem Standard garantieren, zusammengestellt. Diese Apotheken importieren ausschließlich von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) erlaubte Produkte von zertifizierten Herstellern.

Wie wirken die Arzneimittel?

Jedes chinesische Arzneimittel hat unverkennbare Charakteristika. Diese setzen sich aus seiner Geschmacksrichtung (süß, scharf, salzig, bitter, neutral), der Leitbahn, auf die es wirkt und seinem Temperaturverhalten (kühlend oder erwärmend) zusammen. Die miteinander kombinierten Arzneimittel ergänzen und unterstützen sich dabei in ihrer Wirkung. Einzelne Arzneimittel werden nur sehr selten eingesetzt.

Zubereitung und Einnahme

Chinesische Arzneimittel werden traditionell in Form von Tees oder Dekokten eingenommen. Hierzu wird die fertige Rezeptur 40 Minuten oder länger in Wasser gekocht. Sie können auch in Form von konzentrierten Extrakten, Instantpulvern und Pillen verschrieben werden, die die Zubereitungsdauer erheblich verkürzen. Jeder Patient bekommt zur Zubereitung und Einnahme detaillierte Anweisungen.

Behandlungsdauer und -prozess

Meist erstreckt sich die Behandlung von einer Woche bis zu mehreren Monaten, abhängig von der Schwere und Dauer der Erkrankung. Während der Behandlung wird der Patient oder die Patientin regelmäßig untersucht, um sicherzustellen, dass die gewählte Rezeptur wirksam bleibt und um die Zusammenstellung der Rezeptur dem Gesundungsprozess anzupassen. Verschwindet innerhalb eines Syndroms ein Symptom wird die Rezeptur entsprechend angepasst und die Wirkung auf andere noch erhaltene Symptome fokussiert.

nach oben